Bewegung

Es muss keine sportliche Höchstleistung sein, aber Bewegung ist für jede:n wichtig. Grundsätzlich kann man auch als Patient mit PNH und/oder AA Sport betreiben und sportliche Aktivität ist grundsätzlich empfehlenswert, da bekannt ist, dass durch Bewegung Symptome wie Fatigue beeinflusst werden können und auch der soziale Aspekt sportlicher Betätigung positive Auswirkungen auf Ihr Befinden haben kann. Bei der Wahl der Sportart muss man allerdings die individuelle Symptomatik der Erkrankung und die eigene Leistungsfähigkeit sowie die vorhandenen Angebote in Einklang bringen.

 

Die drei Haupteinschränkungen Blutungsgefahr, Infektgefährdung und verminderte Leistungsfähigkeit sind Orientierungspunkte, die bei der Auswahl einer bestimmten Sportart beachtet werden sollten.

 

Sehr zu empfehlen sind Ausdauersportarten. Nordic Walking, Fahrradfahren, leichtes Wandern, Inline-Skaten oder Skilanglauf ohne einen Leistungsanspruch halten fit und helfen dem Körper, über Infekte besser hinweg zu kommen. Überfordern Sie sich nicht und machen Sie lieber kurze Einheiten als gar nichts. Als Beispiel finden Sie hier einen Trainingsplan für Ausdauersport, der sich variieren lässt. Er ist sehr niedrigschwellig, so dass ihn auch völlig Ungeübte ausprobieren können, vorausgesetzt es liegen keine akuten Kontraindikationen vor. Wichtig ist, dass die Anstrengung dabei nicht zu weiterer Erschöpfung führt. Ein guter Anhaltspunkt für eine sinnvolle Belastungsprüfung ist z.B. die sogenannte Borg-Skala, die Sie auch hier finden.

 

Aber auch leichtes Yoga, Tai Chi, Qi Gong oder einfache Gymnastik mobilisieren Körper und Geist und verbessern so die körperliche und psychische Kondition.

Probieren Sie mal das lichterzellen-Yoga!


Schwimmen kann unter Umständen vor allem unter Immunsuppression (Ciclosporin) zu Infekten und Warzen führen. Es empfiehlt sich daher z.B. im Schwimmbad nachzufragen, wann das Wasser frisch ist und Badesandalen oder -schuhe zu tragen. 

 

Mannschaftssport könnte vielleicht angesichts der Tatsache, dass man unter „normal“ belastbaren Menschen ist, zu einer Überforderung führen. Außerdem sind diese Sportarten mit einem höheren Verletzungsrisiko verbunden.

 

Risiko- oder Kampfsportarten sollte man wegen des erhöhten Verletzungsrisikos eher meiden. Aber es gibt Patienten, denen Reiten oder Skilaufen so viel Freude macht, dass sich das Risiko für sie lohnt. Das ist eine ganz individuelle Abwägung.

 

Vor allem soll Bewegung Spaß machen. Jeder muss seine ganz individuelle Bewegungsform durch Ausprobieren entdecken. Manche gehen ins Fitnessstudio und manche schwören auf die sehr unterschiedlichen Angebote der Tele-Gym vom Bayrischen Rundfunk!

 

Beratung zu sportlicher Betätigung kann auch über niedergelassene Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin erfolgen. Informieren Sie sich, am besten gemeinsam mit ihrem behandelnden Hämatologen, ob es solche Spezialisten in Ihrer Nähe gibt.